Zurückhaltende Stimmung prägte zum Ende des 1. Quartals weiterhin den Berliner Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien und sorgte für einen verhaltenen Jahresstart. Das Transaktionsvolumen (TAV) belief sich auf rund 700 Mio. €. Zu diesem Ergebnis trug maßgeblich der Anteilverkauf des Kaufhauses „KaDeWe“ durch Signa Prime Selection bei. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, welches durch die großvolumige Übernahme der alstria durch Brookfield Properties geprägt war, entspricht dies einem deutlichen Minus von etwa 70 %.
„In den ersten drei Monaten des Jahres wurden wenige Transaktionen am Berliner Investmentmarkt abgeschlossen. Damit liegt die Hauptstadt im bundesweiten Trend“, sagt Frank-D. Albers, Geschäftsführer von Grossmann & Berger, Mitglied von German Property Partners (GPP). „Das unsichere Marktumfeld sorgt nach wie vor für Zurückhaltung unter Investoren. Viele Kaufprozesse sind weiterhin ‚on hold‘ gesetzt und Investoren warten den Abschluss der Preisfindungsphase ab.“ Für den weiteren Jahresverlauf prognostiziert Albers: „Berlin ist und bleibt ein attraktiver Makrostandort für Investoren. Sofern ein stabiles Zinsniveau verlässlichere Kalkulationen erlaubt und die Preisvorstellungen von Käufer- und Verkäuferseite sich wieder annähern, bin ich optimistisch, dass der Markt mehr Dynamik erfahren wird.“
Investmentmarkt Berlin im Detail:
Hinweis: Da die folgenden Daten auf lediglich rund 10 Transaktionen beruhen, ist ihre Aussagekraft eingeschränkt.
- Transaktionen der Größenklasse über 100 Mio. € machten mit rund 51 % den größten Anteil des TAV aus. Auch hierzu trug vor allem der Anteilverkauf des Kaufhauses „KaDeWe“ bei. Etwa 29 % des TAV entfielen auf Abschlüsse im Größensegment von 51 bis 100 Mio €.
- Mit einem Volumenanteil von rund 50 % waren Einzelhandelsimmobilien die am stärksten gehandelte Assetklasse. Ihre ungewöhnlich starke Präsenz lässt sich ebenfalls maßgeblich auf den Anteilverkauf des „KaDeWe“ zurückführen. Darauf folgten Büroobjekte mit 21 % und Mixed-Use-Immobilien mit 13 %.
- Spezialfonds zeigten sich als Käufer sehr aktiv, rund 54 % des TAV entfielen auf diese Käufergruppe.
- Auf Verkäuferseite waren Börsennotierte Immobilieninvestment-AGs/REITs mit rund 51 % die präsenteste Gruppe.
- Internationale Investoren zeigten sich mit einem TAV-Anteil von rund 69 % sehr aktiv.
- Das steigende Zinsniveau ließ die Spitzenrenditen im Vergleich zum Vorjahresquartal in allen Assetklassen ansteigen: für Büros um 1,20 %-Punkte auf 3,8 %, für Geschäftshäuser um 1,30 %-Punkte auf 4,0 % und für Lager- und Logistikimmobilien um 0,6 %-Punkte auf 3,8 %. Diese Einschätzung der Renditen beruht auf nur wenigen realen Referenzfällen.
Eine Übersicht der Top-Abschlüsse und aller relevanten Marktzahlen finden Sie in der Pressemitteilung zum Download.
Der Marktbericht Investment Berlin 1Q2023 steht in Kürze auf unserer Website zum Download bereit.