Im zweiten Teil des Interviews hat Lars Seidel über Nachhaltigkeitsaspekte bei Bestandsimmobilien gesprochen. Im dritten und letzten Teil geht es um die Bedeutung der ESG-Kriterien für gewerbliche Investoren und die Energieeffizienz von gewerblichen Mietimmobilien.
Herr Seidel, in Teil 1 haben Sie die ESG-Kriterien erwähnt - welche Rolle spielen diese für gewerbliche Investoren künftig?
Lars Seidel: Investoren müssen die notwendige Transparenz für ihre Anlageentscheidung offenlegen, u. a. bezogen auf das Erreichen eines Umwelt- oder Klimaziels. Dazu zählen ein energieeffizientes Gebäudemanagement wie auch die gezielte Minimierung des CO2-Ausstoßes beim Bau oder bei der Bewirtschaftung. Zertifizierte Immobilien sind daher besonders gefragt und erzielen höhere Kaufpreise.
Welche Rolle spielen Nachhaltigkeitskriterien bei der Anmietung von gewerblichen Immobilien?
Lars Seidel: Staatliche Nutzer wie auch die Hansestadt Hamburg achten bei der Suche nach Mietflächen sehr auf die Energieeffizienz der Räume. Der Faktor Nachhaltigkeit hat bei der öffentlichen Hand in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.
Und wie sieht es bei anderen Nutzern aus?
Lars Seidel: Bei anderen gewerblichen Mietern gibt es noch deutliche Unterschiede. Während vor allem große Nutzer bei ihrer Flächensuche immer mehr auf Nachhaltigkeitsaspekte achten, spielen diese für kleinere Mieter oft noch eine eher untergeordnete Rolle. Je größer der Nutzer, desto größer ist die Bedeutung von Umwelt-Zertifizierungen der Gebäude.