Vom Ferienhaus an der Nordsee bis zum Studenten-Apartment in Uni-Nähe – Anlageimmobilien gibt es viele. Welche Vor- und Nachteile die jeweilige Assetklasse für private Kapitalanleger mit sich bringt, weiß Zoran Vujović, der das Geschäftsfeld Kapitalanlagen (KAT) bei Grossmann & Berger leitet.
Welche Immobilien eignen sich überhaupt als Anlageobjekt?
Zoran Vujović: Welches Objekt das Richtige ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Anlegers ab. Wir bieten Anlegern ein breites Spektrum: Ferienimmobilien, ganz klassisch vermietete Eigentumswohnungen und Immobilien aus dem Bereich Service-Wohnen, zu denen Betreutes Wohnen, aber auch Studenten-Apartments gehören. Auch Pflegeimmobilien gehören zu unserem Angebot.
Was raten Sie Kunden hinsichtlich Ihrer Entscheidung?
Zoran Vujović: Eine ganz entscheidende Frage ist, wie viel Zeit und Arbeit der Anleger investieren möchte. Beruflich stark eingespannte Personen wünschen sich oft eine Immobilie, mit der sie möglichst wenig zu tun haben und die zuverlässige Einkünfte sichert. Hier bieten sich Anlageobjekte mit Betreiberkonzept an, was ein gängiges Pacht-Modell etwa für Ferienimmobilien ist. Auch Mikro- und Studenten-Apartments und Gesundheitsimmobilien bieten wir mit Betreiberkonzept an.
Was beinhaltet das genau?
Zoran Vujović: Der Betreiber kümmert sich um die Vermietung, die Vermarktung und einen Großteil der Instandhaltung der Immobilie. Der Eigentümer bekommt einen vorher vereinbarten monatlichen Betrag, von dem die Betreiberkosten bereits abgezogen sind. Vorteil: Der Anleger hat so gut wie keinen Aufwand und erzielt planbare Einkünfte, unabhängig von der aktuellen Auslastung der Immobilie. Eine eigene, kostenlose Nutzung der Immobilie fällt dann aber weg.
Warum entscheiden sich einige Anleger gegen ein Betreiberkonzept?
Zoran Vujović: Bleiben wir beim Beispiel der Ferienimmobilie: Etwa, weil sie dadurch flexibler sein und ihr Objekt auch selbst nutzen können. Sie haben dann Erholungsort und Kapitalanlage in einem. Manche Anleger möchten die Vermarktung auch bewusst in die eigene Hand nehmen und der Immobilie einen persönlichen Anstrich geben. Sie können dann zwar von höheren Mieteinkünften profitieren, tragen aber auch das Risiko eines Mietausfalls.
Welche Vorteile bieten Pflegeimmobilien?
Zoran Vujović: Unsere Gesellschaft wird immer älter, gleichzeitig fehlt es an angemessenen Wohnformen und Pflegeplätzen für Senioren. Wir bieten daher Pflegeeinheiten in Seniorenzentren an. Ein Argument für den Kauf einer Pflegeeinheit: Die Pachtverträge mit Pflegeheim-Betreibern sind langfristig angelegt und werden oft für mindestens 20 Jahre abgeschlossen. Das sogenannte Erst-Belegungsrecht sichert dem Eigentümer außerdem den Anspruch auf einen eigenen Pflegeplatz für sich selbst oder ein nahestehendes Familienmitglied, etwa die Eltern.
Und Mikro- bzw. Studentenapartments?
Zoran Vujović: Wegen des immer flexibleren Arbeitsmarktes und der hohen Kaufpreise steigt die Nachfrage nach zentral gelegenen und platzoptimierten Wohnformen zur Miete. Beides bilden Mikro-Apartments ab. Ebenso setzen immer mehr Studierende auf gut ausgestatteten, individuellen Wohnraum auf Zeit. Sie sind also eine moderne Wohn- und Anlageform.
Wer entscheidet sich für eine vermietete Wohnung?
Zoran Vujović: Sie ist als Anlageprodukt am einfachsten zu verstehen und eignet sich für Investoren, die eher „klassisch“ unterwegs sind. Mietwohnungen sind immer gefragt und entsprechend wertstabil, wenngleich die Renditeaussichten durch Restriktionen wie den aktuellen Mietspiegel beeinflusst sind. Möchte der Anleger Zeitaufwand sparen, schaltet er eine Verwaltung als Bindeglied ein. Sie kümmert sich etwa um die Nebenkostenabrechnung und die Kommunikation mit dem Mieter.