Auf 325.000 m² summierte sich nach Berechnungen von Grossmann & Berger der bisherige Flächenumsatz auf dem Bürovermietungsmarkt Hamburg. Damit unterschritt er den Vorjahreswert um 30 %. „Unternehmen sehen sich heute weitaus komplexeren Anforderungen gegenüber als beispielsweise noch vor fünf Jahren. Stichwort Arbeitswelten und Nachhaltigkeitsanforderungen. Bei Standortentscheidungen müssen sie viel mehr Faktoren berücksichtigen als früher. Angesichts der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Lage sind sie daher momentan wieder deutlich zurückhaltender. Nennenswerte Vertragsabschlüsse gibt es aufgrund der unterschiedlichen nachfragenden Branchen in Hamburg aber dennoch“, berichtet Andreas Rehberg, Sprecher der Geschäftsführung. Laut dem Mitglied von German Property Partners (GPP) wird der Jahresflächenumsatz mit voraussichtlich 450.000 m² knapp 14 % unter dem Zehn-Jahres-Mittel (2013-2022) bleiben.
Bürovermietungsmarkt Hamburg im Detail:
- Die Zahl der Großabschlüsse über 5.000 m² sank gegenüber dem Vorjahr von 18 auf 8. Das Größensegment 501 bis 1.000 m² legte um 10 % am stärksten zu auf 67.000 m². Hauptakteure blieben also Mittelständler.
- Mit einem Volumen von 20.000 m² spielten Eigennutzer eine marginale Rolle. „Größere Baustarts blieben bisher aus, was angesichts des schwierigen Marktumfeldes zu erwarten war“, sagt Rehberg. „Eigenkapitalstarke Entwickler führen ihre Projekte aber weiter, wenngleich meistens nicht spekulativ.“
- Die Durchschnittsmiete gab im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Cent/m²/Monat nach. Grund hierfür waren größere Abschlüsse in Bestandsobjekten außerhalb des CBDs. „Anders sieht es bei der Durchschnittsmiete für die zentralen Teilmärkte City und HafenCity aus. Sie kletterte um 2,3 Prozent auf 27,10 Euro pro Quadratmeter und Monat“, kommentiert Rehberg. Die Spitzenmiete zeigte sich seit Jahresbeginn stabil bei 34,50 €/m²/Monat und um 1,00 €/m²/Monat höher als vor einem Jahr.
- Der Leerstand hat sich mit 595.000 m² gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 10 % erhöht. Zum Quartalsende lag die Leerstandsquote bei 4,2 % und dürfte in den kommenden zwölf Monaten die Marke von 5 % überschreiten. „Büroimmobilien außerhalb der zentralen Teilmärkte und beliebten Stadtteillagen, die zudem noch energetische Defizite aufweisen, werden aktuell kaum nachgefragt“, erläutert Rehberg.
- Die Fertigstellungen in 2023 und 2024 werden voraussichtlich ein Volumen von 365.000 m² erreichen. Bei einer Vorvermietungsquote von 80 % kommt rund 72.000 m² Neubaufläche spekulativ auf den Markt. Mit rund 45.000 m² Bürofläche ist die im September eröffnete neue Konzernzentrale von Beiersdorf das größte in 2023 fertiggestellte Projekt. Zweitgrößtes Projekt mit rund 31.000 m² wird das ‚Deutschlandhaus‘ mit der Haspa-Unternehmenszentrale mit Fertigstellungstermin im 4. Quartal.
Eine Übersicht der Top-Abschlüsse und aller relevanten Marktzahlen finden Sie in der Pressemitteilung zum Download.
Der Marktbericht Bürovermietung Hamburg 2023/Q1-3 ist in Kürze als PDF-Download auf unserer Website verfügbar.