Über aktuelle Vorlieben der Käufer, Renditen und gesuchte Lagen für Ferienimmobilien an Nord- und Ostsee gibt Zoran Vujović Auskunft, der bei Grossmann & Berger das Geschäftsfeld Kapitalanlagen (KAT) leitet.
Was ist gefragter: Ferienimmobilien im In- oder Ausland?
Zoran Vujović: Im Moment ganz klar Ferienimmobilien in Deutschland.
Woran machen Sie das fest?
Zoran Vujović: Beispielsweise an den Gästezahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Anzahl der Gäste aus dem Inland steigt stetig. Daran haben auch die pandemische Lage, Beherbergungsverbote oder Lockdowns nichts geändert. Eine weitere Kennziffer sind die Übernachtungszahlen der Beherbergungsbetriebe. Vergleicht man Ferienunterkünfte mit Hotels, Gasthöfen und Pensionen, wird deutlich, dass die Übernachtungen bei Ersteren zu- und bei Letzteren deutlich abnehmen.
Die Deutschen machen aktuell also lieber Urlaub in der eigenen oder gemieteten Ferienimmobilie als im Hotel?
Zoran Vujović: Genau. Ein weiteres Indiz für den Trend zum Inlandsurlaub ist die Nachfrage nach Ferienimmobilien. Bei unserem Projekt „BALTIQUE“ in Travemünde beispielsweise waren beim ersten Verkaufsabschnitt mit 77 Wohneinheiten bereits nach kurzer Zeit über 80 % verkauft.
Wieso war das Interesse derart groß?
Zoran Vujović: Zum einen wollen viele heute nicht nur innerhalb Deutschlands Urlaub machen, sondern auch in unkompliziert erreichbarer Nähe ihres Hauptwohnsitzes. So wird schon das Wochenende zum Kurzurlaub und die Ferienimmobilie zum Homeoffice. Außerdem wünschen sich viele Städter im Urlaub einen Ausgleich zum Stadttrubel, also Ruhe, eine gewisse Abgeschiedenheit und Naturnähe. Infrastruktur muss aber trotzdem vorhanden sein. All diese Voraussetzungen erfüllen Travemünde und das „BALTIQUE“. Zumal Käufer dort auch bei den folgenden Verkaufsabschnitten zwischen verschiedenen Wohnungstypen wählen können: Wohnungen für die reine Ferienvermietung oder zur Eigennutzung und dauerhaften Vermietung.
Wo finden Interessenten solch ruhige Orte an Nord- und Ostsee?
Zoran Vujović: Die vielkolportierten „Geheimtipps“ gibt es nicht mehr, dafür ist Urlaub in Deutschland mittlerweile zu beliebt. Wir raten daher, abseits der Ferienhotspots die unbekannteren Orte und Seebäder im Blick zu behalten. Dabei muss es nicht immer unbedingt Meer- oder Seeblick sein, wenn das Gesamtkonzept stimmt.
Das macht sich sicher auch preislich bemerkbar?
Zoran Vujović: Auf jeden Fall. Wobei die Preise aufgrund der gestiegenen Nachfrage nahezu überall merklich angezogen haben. Nur sind sie abseits der Ferienhotspots eben noch niedriger.
Welche Renditen lassen sich denn mit einer Ferienimmobilie erzielen?
Zoran Vujović: In der Spitze können sie bei bis zu 5 oder 6 % liegen. Sichere Renditen lassen sich vor allem mit einer an ein Betreiberkonzept gekoppelten Ferienimmobilie erwirtschaften.
Was haben wir uns darunter vorzustellen?
Zoran Vujović: Ähnlich wie in den USA fasst das Betreiberkonzept bei Ferienimmobilien auch in Deutschland mehr und mehr Fuß: Ein Betreiber übernimmt die Vermietung und die Pflege der Ferienimmobilie. Er sorgt für eine möglichst hohe Auslastung. Der Anleger muss sich so gut wie gar nicht selbst kümmern. Er erhält garantiert, zunächst für zehn Jahre, monatlich eine feste Pacht. Und das unabhängig von der tatsächlichen Auslastung.